[stip-stu] Studiengebührenerlass

Andre Colomb acolomb at schickhardt.org
Sat Jun 23 02:58:47 UTC 2007


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Martin Schmalz wrote:
> Zum zweiten ist es aber nicht an uns zu entscheiden, ob wir die Gesetzeslage
> gut finden oder nicht (oder sagen wir mal, das ist eine andere Frage). Was
> uns hier interessieren sollte, ist warum die Uni Stuttgart sich mal wieder
> im Vergleich zu anderen Unis so unglaublich träge verhält, und somit
> gewissermaßen gegen die Intention des Gesetzes verstößt... Diesen Missstand

Nunja, über die Verwaltung der Uni Stuttgart hat man wahrlich schon
einige Horrorgeschichten gehört.

> wollen wir ausräumen. Es geht nicht darum, das bestehende Gesetz zu ändern,
> was nun eben vorsieht, dass Spitzenleute befreit werden. Oder (André, Ralf)?

...vorsieht, dass Spitzenleute befreit werden _können_.
Zumindest wenn ich die anderen Posts richtig verstanden habe, wo der
Gesetzestext ja schon zitiert wurde. Die Entscheidung liegt offenbar bei
der Universität.

Ich persönlich habe nicht das große Bedürfnis, mir von allen Seiten
etwas schenken zu lassen. Da bin ich lieber stolz darauf, mir mein
eigenes Geld zu verdienen, und meiner Meinung nach ist der Ertrag auch
grob proportional zum Einsatz, also dem Arbeitswillen. Dass diese
Einstellung in Deutschland von vielen Leuten nicht geteilt wird, finde
ich traurig. Aber der Mensch geht nunmal tendenziell den Weg des
geringsten Widerstandes, und durch unseren Sozialstaat wurde man ja die
letzten Jahrzente über geradezu erzogen, einfach mal die Hand
aufzuhalten und Unterstützung zu erwarten.

Ralfs Beobachtung, dass meine anfängliche Frage nach einer rationalen
Begründung der Befreiung für Förderwerksmitglieder (Achtung: nicht
"besonders Begabter") noch nicht beantwortet ist, sehe ich auch so.
Gesetzestext hin oder her, das ist für mich noch kein logisches
Argument. .oO( In vielen Gesetzen steht Unsinn... )

Noch zu Arnos erstem Punkt: Die Aussage "Das gesamte Modell der
Studiengebühren richtet sich gegen das Sozialstaatmodell" kann ich nicht
nachvollziehen. Ist denn nicht die Ausbildung an einer Universität als
Mehrwert gegenüber einer anderen Ausbildung zu betrachten? Unter dieser
Annahme, wieso sollte in einem Sozialstaat einzelnen Bürgern eine
höherwertige Ausbildung zukommen? Ich bitte um Erläuterung der Aussage,
Arno.

Zu den Förderwerken: Der Sozialstaat (Bund) stellt Geldmittel zur
Verfügung, um begabte Studenten zu fördern. Das soll vielleicht auch ein
Anreiz für alle sein, möglichst gute Leistungen anzustreben. Die
Verteilung des Geldes wird allerdings von den Werken vorgenommen, die
dabei freie Hand haben. Eine Pauschalregelung zur Befreiung aufgrund
dieser Entscheidung wäre daher ein doppelter Ansatz und würde zudem die
Länder belasten, die nun gar nichts mit der Entscheidung zu tun hatten.

Soweit von mir...
Gruß, André
- --
Greetings...
From: Andre Colomb <acolomb at schickhardt.org>
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